Diese KS 50 Super (Baureihe 515-002) im Farbton „Carrera-Weiß“ von 1962 nutzte Zündapp vermutlich für Werbezwecke, bevor sie in die Werkssammlung kam. Das Fahrzeug befindet sich im Originalzustand, der Tachostand beträgt 250 km. Es fehlen das Rücklichtglas, die Luftpumpe sowie Werkzeugfach-, Zünd- und Lenkschlossschlüssel. Alterungsschäden betreffen Chrom- und Gummiteile. Auf dem Tankrücken hinten links ist ein Kratzer.
Mit der KS 50 modernisierte Zündapp 1962 sein Kleinkraftrad „Super Falconette KS 50“. Die Baureihe wurde fortan nur mit dem traditionsreichen Kürzel KS der ehemaligen „Kardan Sport“-Motorräder benannt, was jetzt „Kleinkraftrad-Sport“ heißen sollte. Neu war die Teleskopgabel, typisch blieb die patentierte Bauweise, bei der das stählerne Zentralrahmenrohr mit einem Heck aus Alu druckumgossen wurde. Auch Seitendeckel, Motorverschalung sowie Gebläse- und Scheinwerfergehäuse bestanden aus Alu-Druckguss. Die Gebläsemaschine lief rund 500 Umdrehungen höher als die fahrtwindgekühlte Variante, um die Leistungsverluste durch den Antrieb des Lüfters auszugleichen. Von DKW übernommen war die konzentrische Lagerung von Schalt- und Kickstarterwelle. Zündapp-eigen blieb die Trennung von Federbein und Dämpfer am Heck. Sie wurde erst 1965 beim Nachfolgemodell 515-016 durch einzelne Beine, die Federung und Dämpfung in einem Bauteil integrierten, abgelöst.
Nachdem der Motorradmarkt Anfang der 1960er Jahre in der Bundesrepublik völlig eingebrochen war, blieben Kleinkrafträder mit 50 ccm ein attraktives Geschäftsfeld der Zweiradindustrie. Hier gewann Zündapp mit seiner neuen KS 50-Baureihe schnell einen hohen Marktanteil, nicht zuletzt, da man mit 4,2 PS das stärkste Kleinkraftrad auf dem deutschen Markt anbot.
Daten
Motor: Einzylinder-Zweitaktmotor
Hubraum: 49 cm³
Leistung: 4,2 PS
Geschwindigkeit: 75 km/h
Bauzeit: 1962-1964 (gesamte Baureihe 515)
Stückzahl: 37.346 (gesamte Baureihe 515)
Neupreis (1962): 1095,- DM